Streng genommen gibt es in der Musiktheorie eine „Ti-Rol“ Tonart selbstver- ständlich nicht. Ungeachtet dessen existiert jedoch zweifellos ein Landfleck auf der musikalischen Karte Europas, der genau in dieser Tonart seit eh und je „spielt“. In einer Tonart, die in ihrer Ausprägung unverwechselbar und eigen- ständig ist. Ein wenig Dur, ein bisschen Moll, viel Landliebe, eine Prise Stolz und jede Menge Gastfreundschaft. Das sind die Zutaten, die eine „Ti-Rol“ Tonart ausmachen. Eine dankbare und ergiebige Tonart für einen Komponisten, der versuchen will, die Natur des Landes und das Wesen des Tiroler Volkes musikalisch zu beschreiben.
Auf diese Weise ist eine dramaturgische Komposition, eine Rhapsodie über Tirol, ein Werk voller Spannungen und Kontraste entstanden. Die an- fangs düstere Musik wird zum Schluss jedoch immer fröhlicher und gefälliger. So werden einige Ereignisse des vergangenen Jahrhunderts noch einmal aufge- griffen und in ein dynamisches musikalisches Werk verpackt.
Frei nach dem Motto: „Geschichte trifft Zukunft“, macht der Komponist in seiner Rhapsodie die vergangenen Stimmungen für die Nachwelt zugänglich, denn ein Volk hat nur dann eine Zukunft, solange es sich noch an die Vergangenheit erinnern kann.
Rhapsodie in Ti-Rol
für Blasorchester